Berliner Historische Mitte
Förderverein zur Wiedergewinnung des alten Stadtkerns
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Petriplatz
Der Petriplatz mit der St. Petrikirche war der zentrale Platz in der mittelalterlichen  Stadt Cölln bei Berlin. In den Platz mündet die Brüderstraße, die bei der ursprünglichen Lage des Schlossplatzes beginnt. Die Benennung steht – wie bei der Kirche, die ihm den Namen gab – im Zusammenhang mit der angrenzenden Fischerinsel und der Rolle des Heiligen Petrus als Schutzpatron der Fischer.
Bis in das Jahr 1809 hieß der an der Gertraudenstraße liegende Platz Petrikirchplatz, nahe der Gertraudenbrücke. Im 2. Weltkrieg wurden die Gebäude am Platz und die Kirche beschädigt.

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Die Ruine der Petrikirche mit den umliegenden Häuser 1951 bis zur Beseitigung durch
Sprengung
1964, um platz zu schaffen für die neue "Staatsachse der DDR"

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Luftbild um 1920                                                                                         Luftbild 2012

Zum Vergrößern anklicken       Bis in das Jahr 1809 hieß der an der Gertraudenstraße liegende Platz Petrikirchplatz, nahe der Gertraudenbrücke. Im 2. Weltkrieg wurden alle Gebäude am Platz und die Kirche zerstört.
Kartenausschnitt des letzten DDR-Stadtplanes (1961) von Berlin um den Petriplatz vom VEB-Verlag, als das historische Straßenraster noch vorhanden war.

In den 1960er Jahren erfolgte die Neubebauung durch den Ostberliner Magistrat um die Brüderstraße mit dem Staatsratsgebäude und der anliegenden Wohnbebauung, sowie der Verkehrsachse Grunerstraße/ Leipziger Straße – im Rahmen der DDR-Hauptstadtplanung und Gestaltung der neuen DDR-Staatsache. Der Petriplatz wurde vollständig beseitigt.

Die wechselhafte Geschichte der Petrikirchen zwischen dem 13. Jahrhundert bis 1945:

Die Petrikirche war die erste Pfarrkirche im alten Cölln und entstand Mitte des 13. Jahrhundert als frühgotische Kirche, vermutlich zur gleichen Zeit wie die Nikolaikirche in Berlin.

Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche durch einen gotischen Bau ersetzt.

1728 sollte ein erneuter Umbau nach dem Willen von König Friedrich Wilhelm I. erfolgen. Es sollte ein barocker Neubau mit einem 108 Meter hohen Holzturm entstehen. Noch vor der Vollendung brannte 1730 durch einen mehrfachen Blitzschlag der Turm vollständig ab. Das Feuer vernichtete auch die Kirche, das Köllnische Gymnasium und weitere 37 Bürgerhäuser am Petrikirchplatz. Johann Friedrich Grael begann mit einem Neubau der Kirche, die 1733 ohne Turm eingeweiht wurde.

Johann Friedrich Grael erhielt den Auftrag, einen Turm für die Kirche zu errichten, der 1734 einstürzte und das Kirchenschiff zerstörte. Der Weiterbau erfolgte durch die Baumeister Johann Philipp und Titus de Favre. Der Kirchenbau wurde jedoch nicht endgültig fertig gestellt, da er während der Bauzeit mehrmals einstürzte und 1809 durch einen erneuten Brand vernichtet wurde.

In den Jahren 1846 bis 1853 wurde eine neue Pfarrkirche von Johann Heinrich Strack im neogotischen Stil errichtet. Den Turm, den die Kirche erhielt hatte eine Höhe von 111 Meter und war zu dieser Zeit der höchste Turm der Stadt.

Gegen Ende des II. Weltkriegs erlitt das Gebäude schwere Schäden.
 
Zwischen 1960 und 1964 wurde die Ruine im Zuge der neuen Hauptstadtplanung zur Errichtung der „DDR-Staatsachse“ abgetragen.

Heute sind die mehrere Bauphasen der Kirche und der Friedhof (13. Jahrhundert bis Neuzeit) ein Bodendenkmal.
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Cölln und Berlin im Mittelalter

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Petrikirche um 1730

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Petrikirche  ca. 1800

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Die Gertraudenstraße mit Petrikirche um 1901

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Die zerstörte Petrikirche 1945

Nach einer jahrelanger Nutzung der Restflächedes Petriplatzes als Parkplatz wurden umfangreiche Bodenuntersuchungen durchgeführt. Im Jahr 2007 begann die Senatsverwaltung mit archäologischen Grabungen unter der Leitung von Claudia Melisch zur erneuten Untersuchung der historischen Keimzelle Berlins am Petriplatz. Dabei wurden die teilweise noch im Boden befindlichen Kirchenfundamente freigelegt und vermessen sowie der nahe gelegene Begräbnisplatz, der bis 1717 genutzt wurde, genauestens untersucht.

2012 erreichten Florian Nagler, Architekten, München, mit Christina Kautz, Berlin, Landschaftsarchitektur, den 1. Preis im Wettbewerb zum Bau eines Archäologisches Zentrum am ehemaligen Petriplatz.

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Wettbewerb Archäologisches Zentrum


Nach einem Projekt des in Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde St. Petri - St. Marien und weiterer Gruppen wird an dieser Stelle ab 2014 ein interreligiöses Gebäude errichtet.

Im Wettbewerb zur Errichtung eines Bet- und Lehrhaus am Petriplatz auf den Grundmauern der St. Petrikirche erhält 2012 der Entwurf des Berliner Büros Kuehn Malvezzi den 1. Preis. 


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Wettbewerb Bet- und Lehrhaus am Prtriplatz

Innerhalb weniger Monate wurde in Berlin ein dritter Wettbewerb am Petriplatz entschieden: Neben dem Bet- und
Lehrhaus und einem Archäologischen Zentrum plant das Bauunternehmen Hochtief die Errichtung eines
Büro- und Geschäftshauses. Die Jury des nichtoffenen Realisierungswettbewerbs unter Vorsitz von Christoph
Langhof kürte Ortner & Ortner zum Sieger.



Ein weiterer Interessanter Link führt Sie zu YouTube:
SPIEGEL TV - Die Skelette vom Berliner Petriplatz(2009

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