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Bis
in das Jahr 1809 hieß der an der Gertraudenstraße
liegende Platz Petrikirchplatz,
nahe der
Gertraudenbrücke. Im 2. Weltkrieg wurden alle Gebäude
am Platz
und die Kirche zerstört.
Kartenausschnitt
des letzten DDR-Stadtplanes (1961) von Berlin um den
Petriplatz vom VEB-Verlag, als das historische
Straßenraster noch vorhanden war.
In den 1960er Jahren erfolgte die Neubebauung durch den Ostberliner
Magistrat um die Brüderstraße mit dem
Staatsratsgebäude und der anliegenden Wohnbebauung, sowie der
Verkehrsachse Grunerstraße/ Leipziger Straße
– im Rahmen der DDR-Hauptstadtplanung und Gestaltung der
neuen DDR-Staatsache. Der Petriplatz wurde vollständig
beseitigt. |
Die
wechselhafte Geschichte der Petrikirchen zwischen dem 13. Jahrhundert
bis 1945:
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Die
Petrikirche war die erste Pfarrkirche im alten Cölln und
entstand Mitte des 13.
Jahrhundert als frühgotische Kirche, vermutlich zur gleichen
Zeit wie die
Nikolaikirche in Berlin.
Im
14. Jahrhundert wurde die Kirche durch einen gotischen Bau ersetzt.
1728
sollte ein erneuter Umbau nach dem Willen von König Friedrich
Wilhelm I.
erfolgen. Es sollte ein barocker Neubau mit einem 108 Meter hohen
Holzturm
entstehen. Noch vor der Vollendung brannte 1730 durch einen mehrfachen
Blitzschlag der Turm vollständig ab. Das Feuer vernichtete
auch die Kirche, das
Köllnische Gymnasium und weitere 37
Bürgerhäuser am Petrikirchplatz. Johann
Friedrich Grael begann mit einem Neubau der Kirche, die 1733 ohne Turm
eingeweiht wurde.
Johann
Friedrich Grael erhielt den Auftrag, einen Turm für die Kirche
zu errichten,
der 1734 einstürzte und das Kirchenschiff zerstörte.
Der Weiterbau erfolgte
durch die Baumeister Johann Philipp und Titus de Favre. Der Kirchenbau
wurde
jedoch nicht endgültig fertig gestellt, da er während
der Bauzeit mehrmals
einstürzte und 1809 durch einen erneuten Brand vernichtet
wurde.
In
den Jahren 1846 bis 1853 wurde eine neue Pfarrkirche von Johann
Heinrich Strack
im neogotischen Stil errichtet. Den Turm, den die Kirche erhielt hatte
eine
Höhe von 111 Meter und war zu dieser Zeit der höchste
Turm der Stadt.
Gegen
Ende des II. Weltkriegs erlitt das Gebäude schwere
Schäden.
Zwischen
1960 und 1964 wurde die Ruine im Zuge der neuen Hauptstadtplanung zur
Errichtung der „DDR-Staatsachse“ abgetragen.
Heute
sind die mehrere
Bauphasen der Kirche und der Friedhof (13. Jahrhundert bis Neuzeit) ein
Bodendenkmal.
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Cölln
und Berlin im Mittelalter
Die
Gertraudenstraße mit Petrikirche um 1901
Die zerstörte Petrikirche 1945
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Nach einer jahrelanger Nutzung
der Restflächedes Petriplatzes als Parkplatz wurden
umfangreiche
Bodenuntersuchungen durchgeführt. Im Jahr 2007 begann die
Senatsverwaltung mit archäologischen Grabungen unter der
Leitung von Claudia Melisch zur erneuten Untersuchung der historischen
Keimzelle Berlins am Petriplatz. Dabei wurden die teilweise noch im
Boden befindlichen Kirchenfundamente freigelegt und vermessen sowie der
nahe gelegene Begräbnisplatz, der bis 1717 genutzt wurde,
genauestens untersucht.
2012
erreichten Florian Nagler, Architekten, München, mit Christina
Kautz, Berlin, Landschaftsarchitektur, den 1. Preis im Wettbewerb zum
Bau eines Archäologisches Zentrum am ehemaligen Petriplatz.
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