Warum
nach Küstrin ?
Die
Mitglieder des Vereins Berliner Historische Mitte e.V. wollen
das Interesse der
Öffentlichkeit auf das
zerstörte und abgeräumte Zentrum unserer Stadt, das
mittelalterliche
Berlin, richten.
Dazu
gehört das
Wissen, das in dem Stadtraum
zwischen Alexanderplatz und östlichem Spreearm vor dem
Schloss, viel
mehr Reste unter dem Straßenpflaster liegen, als man
gemeinhin vermutet.
Deutlich kann man
das am
Eingangbereich der Marienkirche oder an der
Kirchen-Ruine des Franziskanerklosters sehen, wo jeweils Stufen mehrere
Meter abwärts führen, weil das Niveau der alten Stadt
viel tiefer
liegt, als das heutige Straßenpflaster.
Die Grabungen rund
um die
Petrikirche haben jüngst diese
Annahmen eindrucksvoll bestätigt.
Nun gibt es in
geringer
Entfernung von Berlin, nämlich am
polnischen
Ufer der Oder, eine ganze Stadt die ein zerstörtes Zentrum
hat. Diese
Zerstörung ist allerdings nicht abgeräumt worden,
sondern komplett
erhalten.
So wie die Stadt im Frühjahr 1945 bei heftigen
Kämpfen
zerstört wurde, liegt sie noch heute da: ein eindrucksvolles
Ruinenfeld.
Nicht umsonst trägt
das alte Küstrin neuerdings den
touristischen Beinamen: das Pompeji des Ostens.
Wer
also wissen will, was uns
unter dem Pflaster rund um die
Marienkirche erwartet, der sollte nach Küstrin
reisen…
Da Küstrin
von
veritablen Festungsanlagen des 16. Jahrhunderts
(nächstes Jahr feiert man gemeinsam mit Spandau und Peitz den
450
Jahrestag des Baubeginns der drei kurbrandenburgischen Festungen)
umgeben ist, die sehr gut erhalten sind, lohnt sich auch aus diesem
Grund ein Besuch.
Geschichte
Die
preußische Festungsruine und
ehemalige Altstadt
befindet sich auf einer Halbinsel am Zusammenfluss von Oder (Odra) und
Warthe (Warta).
Ab
1536 wurde Küstrin
wegen
seiner damaligen strategischen Lage von Markgraf Johann v.
Brandenburg-Küstrin (auch Hans v. Küstrin genannt),
dem Bruder von
Kurfürst Joachim II. Hektor v. Brandenburg, zur Residenz
erhoben und
zur Festung ausgebaut.
Während
der
Kämpfe am
Ende des Zweiten Weltkrieges im Februar 1945 in der zur Festung
erklärten Stadt wurde die Altstadt schwer zerstört
und nach Kriegsende
dem Erdboden gleichgemacht. Sie wurde nicht wieder aufgebaut und ist
heute unbewohnt.
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