Berliner Historische Mitte
Förderverein zur Wiedergewinnung des alten Stadtkerns
| Startseite |  Aktuelles | Historische Mitte | Bürgerforum | Schlossgeschichte | Stadtrundgang | Zeittafel | LinksPressemeldungen | Kontakt |

Zeittafel bekannter Gebäude in Berlin (Gebiet von Alt-Berlin und Alt-Cölln)
Die kaiserliche Reichshauptstadt  (1871-1918)

König Wilhelm I. von Preußen wird am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen.

Kanzler des damit gegründeten Deutschen Reiches wird Otto von Bismarck.

Berlin hat zu diesem Zeitpunkt  826 271 Einwohner.

1872
Die Belastungen durch den Verkehr und durch die Benutzung militärischer Einheiten führten schon 1872-1875 zu einem erneuten Umbau der Friedrichsbrücke, bei dem die Brücke auf 16 Meter verbreitert wurde. Bereits zehn Jahre später gab es neue Probleme durch den zunehmenden Schiffsverkehr im Innenstadtbereich: die Vertiefung der Fahrrinne gefährdete die Standsicherheit der Brückengründung und die Durchfahrtshöhe von 2,10 m war nicht mehr ausreichend, also musste die Eisenkonstruktion abgebrochen werden.
Ein erneuter Neubau mit einer Lageänderung der Brücke erfolgte zwischen 1891 und 1893, eine Behelfsbrücke für Fußgänger auf den alten Fundamenten ermöglichte die Spreequerung in der Bauzeit. Die neue Friedrichsbrücke hatte eine lichte Durchfahrtshöhe für die Schiffe von 3,2 Meter bei einer Bogenweite von 17 m.
1873
Nach den Planungen des Stadtbaumeisters James Hobrecht erhält Berlin eine neue Kanalisation. Das Ende der 1880er Jahre fertiggestellte unterirdische Kanalisationssystem  kostet weit über 70 Millionen Mark.
1875
Die Berliner Stadtbahn im Bereich S-Bhf Börse und Jannowitzbrücke wird errichtet. Somit wurde der Berliner Festungsgraben (Teil der Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert) zwischen den heutigen Bahnhöfen Hackescher Markt (Börse) und Jannowitzbrücke zugeschüttet und als in öffentlicher Hand befindliches Bauland für den Streckenverlauf herangezogen. Das erklärt die ungewöhnliche Häufung von Kurven im Streckenverlauf insbesondere zwischen den Bahnhöfen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke.
1876
Johann Heinrich Strack vollendet den 1866 nach den Plänen von Friedrich August Stüler begonnenen Neubau der Nationalgalerie auf der Museumsinsel.

Die Stadt Berlin beschloß die Kanalisierung des westlichen Spreearms, gleichzeitig gingen alle Brücken in ihren Besitz über. Damit konnte auch die alte Roßstraßenbrücke als massives Bauwerk in Korbbogenform aus Sandstein neu errichtet werden. Die Baupläne stammen von Ludwig Hoffmann.
1878
Die ersten Gußeisernen Bedürfnisanstalten  vom Stadtbaurat Carl Theodor Rospatt  werden in Berlin aufgestellt. Im Jahr 1920 gab es etwa 142 von diesen Pissoirs (auch Cafe Achteck genannt) in Groß-Berlin. Heute sind noch einige erhaltene Exemplare zu finden (z.B. Gendarmenmarkt).
1879
Die erste elektrische Straßenbeleuchtung wird von Werner von Siemens anstelle von Gaslaternen eingerichtet. Der Ingenieur und Unternehmer führt eine von ihm konstruierte Differenzial-Kohlebogenlampe vor. Zur Gewerbeausstellung werden die elektrischen Lampen auf der Straße Unter den Linden installiert.
1884
In der Markgrafenstraße am Gendarmenmarkt wird das erste Elektrizitäts-Kraftwerk Deutschlands eingeweiht. Sechs Borsig-Kolbendampfmaschinen und zwölf Generatoren produzierten rund 660 kW für Haushalte in 2,2 Kilometer Umkreis.
1886
In Berlin werden die ersten vier städtischen Markthallen errichtet. Die größte Markthalle mit einer Grundfläche von 11.600 qm in drei Hallen ist die Zentralmarkthalle direkt am Alexanderplatz. Sie  hat direkten Anschluß an die Stadtbahn. Die Freiluftmarktplätze werden geschlossen.
1887
In den Jahren 1887 bis 1888 entstand unter den Namen Kaiser-Wilhelm-Straße der neu gestaltete Straßenzug (heute Karl-Liebknecht-Straße), der eine repräsentative Fortsetzung der Straße Unter den Linden zum Stadtteil Alt-Berlin bilden sollte. Er wurde 1887 bis zur Münzstraße durchgelegt und 1892 bis zur Hirtenstraße verlängert. Von den vorher hier verlaufenden Straßen blieb die Nordwestseite der Papenstraße und die Südostseite der Brauhausstraße erhalten, während die Kleine Burgstraße gänzlich verschwand.
1888
Friedrich III., (99-Tage-Kaiser) wird Deutscher Kaiser († 15. Juni 1888). Er ist der Sohn Kaiser Wilhelms I.
Wilhelm II. wird Deutscher Kaiser(1888-1918). Er ist der Sohn von Kaiser Friedrich III.

1891
Der Neptunbrunnen war ein Geschenk des Berliner Magistrats an Kaiser Wilhelm II. und wurde am 1. November 1891 eingeweiht. Sein Bau geht auf einen Vorschlag Karl Friedrich Schinkels zurück, auf dem Schloßplatz zwischen dem damaligen Berliner Stadtschloss und dem Marstall einen Monumentalbrunnen zu errichten.
1892
Nach 1892 wird der Weiße Saal von Ernst von Ihne auf Geheiß Kaiser Wilhelms II. abermals verändert und auf eine Höhe von etwa 13 Meter gebracht und erhält eine Galerie, die in den Schosshof hineinragt. An der Lustgartenseite an der Spree wird eine Anlage für die Elektrifizierung des Schlosses errichtet. Am Spreeufer wird eine Treppenanlage mit Dampferanlegestelle erbaut. An der Süd- und Westseite des Schlosses werden Rabatten  für Bepflanzungen gebaut. Nach 1894 wurden keine wesentlichen Baumaßnahmen mehr durchgeführt.
1893
Nach dem Tod des Bildhauers Paul Otto  wird 1893 dem Bildhauer Robert Toberentz (1849–1895) die Vollendung des Lutherdenkmals mit der dreieinhalb Meter hohen Standfigur des Reformators auf dem Neuen Markt an der Marienkirche übertragen.
1894
Bis kurz vor dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde der gesamte Schiffsverkehr in der Berliner Stadtmitte über die im Spreekanal/Kupfergraben liegende Schleuse abgewickelt. Dieses „Nadelöhr", deren Schleusenanlage seit dem Mittelalter mehrfach vergrößert wurde, ist 1935 bis 1942 zu einem Wehr mit Bootsschleuse zurückgebaut worden.
Im eigentlichen Flussverlauf der Spree wurde am 25. September 1894 die erste Einkammer-Schleuse errichtet. Vorausgegangen war, dass der Betrieb der beiden Mühlen und des Speichers auf dem Mühlendamm 1880 eingestellt wurde.
Die Schleuse wurde bereits mehrfach umgebaut. Der frühere Mühlenstau von 1893 lag unterhalb der heutigen Schleuse, was wasserseitig an den noch vorhandenen Mauerwerksbögen beim Nikolaiviertel zu erkennen ist.
In den Jahren von 1936 bis 1942 entstand einhundert Meter oberhalb des Mühlendamms der Neubau einer Doppelkammer für 1000-Tonnen-Schiffe. Seitdem liegt die Mühlendammbrücke im Schleusenunterwasser.
1895
Der Zirkus Busch eröffnet sein erstes festes Haus neben dem S-Bahnhof Börse (heute Hackescher Markt).

Alle Umbaumaßnahmen der Gertraudenbrücke genügten nun nicht mehr und eine feste und breitere Brücke musste die bisherigen Konstruktionen ersetzen. Baumeister Otto Stahn lieferte die Pläne für die noch heute erhaltene massive Gewölbebrücke, die 1895/96 errichtet wurde. Das Gewölbe und die Verkleidung der Ansichtsflächen besteht aus dunkelgrau-brauner rheinischer Basaltlava.
1896
Auf dem Gelände Littenstraße 12–17 (vor 1945: Neue Friedrichstraße) Ecke Grunerstraße wird in den Jahren 1896 bis 1904 der Justizgebäudekomplex für das Landgericht 1 und das Amtsgerichts 1 in mehreren Bauabschnitten unter Leitung von Otto Schmalz errichtet. Das große, repräsentative Haupttreppenhaus spiegelt die Würde des Gerichts wider. Es reicht bis zum Dachgeschoss, wobei die Schauseiten in Cottaer Sandstein gearbeitet wurden. Der Raum wird von einem kleeblattförmigen Gewölbe überspannt, das an den Knickpunkten auf Säulenpaaren ruhte. Die Spannweite beträgt 23 m bei eine Länge von 35 m, die Scheitelhöhe über dem Fußboden der beträgt 28 m. Die Haupttreppe ist als doppelter Wendelstein gestaltet.
1897
Aus Anlass des 100. Geburtstag des ersten deutschen Kaisers wird auf der Schlossfreiheit das "Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal" enthüllt.

Das (erste) Pergamonmuseum wurde 1897–1899 von Fritz Wolff erbaut und am 18. Dezember 1901 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.
1899
Das Cöllner Rathaus wird bei der Erweiterung der Breiten Straße abgerissen. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde das Berlinische Rathaus zum alleinigen Sitz des Magistrats erklärt.
1902
Das Alte Stadthaus am Molkenmarkt  wird 1902-1911 als Verwaltungsgebäude für die Stadtregierung nach den Entwürfen des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann für sieben Millionen Goldmark errichtet.
1904
Das von Ernst von Ihne auf der Nordspitze der Museumsinsel errichtete Kaiser-Friedrich- Museum (heute Bodemuseum) wird eröffnet.
1906
Der nach den Plänen von Julius Raschdorf errichtete Neubau des Berliner Doms wird geweiht.
1908
Das nach den Plänen von Ludwig Hoffmann errichtete Märkische Museum wird eröffnet.
1912
Der Wasserlauf an der Schloßbrücke wurde vertieft, die Klappen im Mittelsegment der Brücke konnten nun entfernt werden, an ihrer Stelle entstand ein Stahlbetongewölbe, dessen Aussehen Schinkels ursprünglichen Plänen entsprach. In den Jahren 1927 und 1938 erfolgten Reparaturarbeiten, die Steingewölbe der seitlichen Segmente wurden durch Stahlbetongewölbe ersetzt.
Für die Inselbrücke entsteht ein Neubau als steinerne Bogenbrücke nach den Plänen von Ludwig Hoffmann
, der zu diesem Zeitpunk gerade die benachbarte Roßstraßenbrücke fertiggestellt hatt. Die alte Konstruktion wurde  vollständig abgetragen. 
1914
Beginn des ersten Weltkrieges bis 1918.
<  Zurück zur Seitenübersicht  >


| Sitemap |  Impressum |

© Berliner Historische Mitte e.V  *  .2008-2015