Berliner Historische Mitte
Förderverein zur Wiedergewinnung des alten Stadtkerns
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Zeittafel bekannter Gebäude in Berlin (Gebiet von Alt-Berlin und Alt-Cölln)
Die mittelalterliche Handelsstadt  (983 - 1400)

Albrecht der Bär
Die beiden Städte Berlin und Cölln entwickelten sich im 12. Jahrhundert aus den beiden Siedlungen Berlin und Cölln, gelegen zu beiden Seiten der Spree im heutigen Bezirk Berlin-Mitte. Erster Markgraf war Albrecht der Bär.

Beide Siedlungen waren verbunden  durch den Mühlendamm und später mit der Langen Brücke, später Kurfürstenbrücke, (heute Rathausbrücke) und der Cavalier-Brücke.

Der Name Berlin geht vermutlich auf die altslawische Bezeichnung berl für ‚Sumpf‘ zurück. Von den Niedersorben rund um Cottbus und Lübben wird Berlin heute noch Barliń genannt.

Über die Herkunft des Ortsnamens Cölln liegt keine allgemein anerkannte Deutung vor. Möglich ist ein slawischer Ursprung, etwa von "Kollne" in der Bedeutung "Sumpf" oder "kol" in der Bedeutung "Pfahl", aber auch die "eigentliche Bedeutung" des Wortes colonia im Sinne von "Ansiedlung", "Neusiedlung" ist möglich . Dabei könnte der Ortsname von der Stadt Köln am Rhein übertragen worden sein.

Es regierten in Brandenburg:


(13. Jahrhundert und davor)
Mit ihrer Entstehung im 12. und 13. Jahrhundert schützten sich die Städte Berlin und Cölln zunächst durch Wälle, Palisadenzäune und Gräben vor äußeren Feinden.
Berlin  hatte im 13. Jahrhundert  3 Stadttore. In Cölln waren es zwei. Im Norden Berlins stand am Ende der Spandauer Straße das Spandauer Tor (A). Im Nordosten befand sich das Oderberger Tor (B), auch als „Georgentor“ bezeichnet sowie später als „Königstor“ benannt. Am Ende der Rathausstraße und im Südosten befand sich das Stralauer Tor (C) in der Stralauer Straße in Höhe der Waisenstraße. Die zwei Stadttore in Cölln waren im Süden das Köpenicker Tor (D) an der Roßstraßenbrücke am nördlichen Ende der Neuen Roßstraße und im Südsüdwesten das Gertraudentor (E) an der Gertraudenbrücke, wo heute die Gertraudenstraße über den Spreekanal führt.

In Berlin wurde die Nikolaikirche im heutigen Nikolaiviertel gebaut. Ortsmittelpunkt war der Molkenmarkt an dem auch das erste Berliner Rathaus gestanden haben soll.

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So könnten die Häuser vor 1200 nach neuesten Ausgrabungen ausgesehen haber. Hier: In der Breiten Straße in Cölln

Der Dom in Cölln wurde um 1300 als Kirche und Kloster des Dominikaner Ordens (Schwarze Brüder) gegründet, 1536 vor Einführung der Reformation löste Joachim den Dominikanerkonvent auf, und Kloster und Kirche wurden in ein Kollegiatstift zu Ehren der Heiligen Magdalena und des Heiligen Erasmus umgewandelt, mit welchem das Kapitel des 1469 in der Erasmus-Kapelle im Schloß gegründeten Domstifts verbunden wurde. Seit dem Domkirche. Sie war eine dreischiffige gotische Hallenkirche. 1545 bestimmte Joachim II. sie als Begräbnisstätte für sich und seine Familie. 1747 wurde die baufällige Kirche abgerissen.

Der Große Jüdenhof in Alt-Berlin war eine mittelalterliche Wohnanlage, die aus mehreren locker gruppierten Fachwerkbauten bestand. Sie wurde im 13. Jahrhundert von in der Nähe des Molkenmarktes ansässigen jüdischen Familien errichtet.

Der Mohlendamm (Mühlendamm) war der älteste befestigte Spreeübergang zwischen Berlin und Cölln, an dem sechs Wassermühlen standen. Die Lange Brücke (Holzbrücke) ist die zweitälteste Brücke die Berlin und Cölln verbindet. Beide Städte hatten einen eigenen Hafen an der Spree.

Ortsmittelpunkt von Cölln war der Petriplatz, an dem das Cöllnische Rathaus stand. Es entstand vermutlich 1250 an der Breiten Straße zwischen Gertrauden- und Scharrenstraße. Die Petrikirche war die Stadtpfarrkirche zu Cölln. Die letzten Reste der im zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche wurden 1964 abgerissen weil sie der DDR-Stadtplanung im Wege stand. Die Brüderstraße (früher auch Domgasse) verläuft auf der Spreeinsel (Cölln) von der Sperlings- bzw. Neumannsgasse bis zum Petriplatz. Angelegt im 13. Jahrhundert zählt sie zu den ältesten Straßen Berlins. Ihren Namen erhielt sie vom damals nahe gelegenen Dominikanerkloster.

Am Tor nach Köpenick errichteten die Bewohner eine aufklappbare hölzerne Brücke, die den Namen Köpenicker Brücke erhielt (später Roßstraßenbrücke).

983
Durch den Großen Slawenaufstand von 983  wird die Nordmark im Heiligen Römischen Reich slawisch.
Um 1157 ging der slawische Fürst Jaxa von Köpenick als Gegner von Albrecht dem Bären bei der Gründung der Mark Brandenburg in die Geschichte ein.
Über die Legende, die sich um die Flucht von Jaczo vor Albrecht rankt, wurde ein Denkmal in Schildhorn an der Havel im Westen des Grunewaldes errichtet. 
Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861, König von 1840–1858) hat es 1844 in mehreren Bleistiftskizzen entworfen und 1845 von seinem Architekten Friedrich August Stüler (1800–1865) ausführen lassen.

Die historische Identität des Jaxa von Köpenick und die Frage, ob der Fürst von Köpenick (Jacza de Copnic) tatsächlich identisch mit dem Jaxa (Jaczo) war, der als Albrechts Gegenspieler Geschichte schrieb, ist ungeklärt.

1157
Albrecht I. von Brandenburg, genannt auch Albrecht der Bär oder Albrecht von Ballenstedt (* um 1100; † 18. November 1170 in Stendal ?), aus dem Geschlecht der Askanier gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Albrecht trieb die deutsche Ostsiedlung entscheidend voran; durch ihn kam die im Großen Slawenaufstand 983 verloren gegangene Nordmark als Mark Brandenburg faktisch wieder zum Heiligen Römischen Reich.

1170
Otto I. wird Markgraf von Brandenburg (1170-1184. Er ist der Sohn Albrechts I. Er regierte bereits seit 1144 an der Seite seines Vaters. Während seiner Alleinherrschaft gelang es ihm, die Mark Brandenburg zu sichern und zu stabilisieren.

1184
Otto II.wird Markgraf von Brandenburg (1184-1205). Er ist der Sohn Ottos I. Durch Kriegszüge gegen Slawen und Dänen sicherte und vergrößerte er die Mark Brandenburg.

1205
Albrecht II. wird Markgraf in Brandenburg (1205-1220).  Er ist der zweite Sohn Ottos I. und konnte einige strittige Gebiete endgültig für Brandenburg sichern, verlor allerdings Pommern.

1220
Johann I. wird Markgraf von Brandenburg (1220-1266).  Er ist der Sohn Albrechts II. und regierte gemeinsam mit seinem Bruder Otto III. Zahlreiche Städte wurden unter ihrer Herrschaft gegründet oder vergrößert, darunter Berlin. Erstmals wurden der Mark Brandenburg Gebiete östlich der Oder einverleibt. Brandenburg gehörte von nun an zu den bedeutendsten Fürstentümern des Heiligen Römischen Reiches.
Otto III., „der Fromme ist der der Sohn Albrechts II. und regierte gemeinsam mit seinem Bruder Otto III. bis 1267. 1258 kam es zur Reichsteilung zwischen Johann und Otto, sie regierten jedoch weiterhin einvernehmlich und die Oberhoheit blieb nach ihrem Tod bei den Nachkommen Johanns.

1237
Das Jahr 1237 gilt als offizielles Jahr der Stadtgründung. Cölln wird in diesem Jahr erstmals urkundlich erwähnt, Berlin folgt erst 1244. Vor 1237 wird die Bezeichnung "Siedlungen" angewendet.

1250
Die älteste Befestigung Berlins war vermutlich eine Holzpalisade. Sie wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Ziegelmauerwerk verstärkt, bevor sie ab 1250 durch eine Feldsteinmauer ersetzt wurde. Diese Feldsteinmauer wurde abermals zu Ende des 13. Jahrhunderts durch Aufsatz von Ziegelmauerwerk verstärkt, so daß sie eine Höhe von 6 m erhielt, Heute sind noch Reste dieser Befestigung in der Litten- und Waisenstraße sichtbar. Durch die Insellage von Berlin und Cölln waren die Städte noch zusätzlich geschützt. Gemeinsam mit dem burgähnlichen markgräflichen Hof ließen sich so leicht alle drei Arme der Spree als wichtiger Wasserweg kontrollieren bzw. sperren. Dazu wurde die Spree mittels eingeschlagener Eichenpfähle bis auf einen schmalen Durchlaß für Schiffe unpassierbar gemacht. Den Durchlaß konnte man dann mit einem schwimmenden Baumstamm leicht verschließen.

1261
Die "Aula Berlin" als markgräflicher Besitz wurde erstmals 1261 urkundlich erwähnt. Sie befand sich zwischen Klosterstraße, Königstraße und Neuer Friedrichstraße und war ein weiterer bedeutsamer Stützpunkt der landesherrlichen Macht in der Mark Brandenburg. Das Wohnhaus der Markgrafen, später als "Hohes Haus" bezeichnet, stand in der Klosterstraße 76 und wurde später zu einem Lagerhaus umgebaut. Bei dessen Abbruch 1931 kam unter der barocken Fassade die gotische Gestalt des Hohen Hauses zum Vorschein. Das Portal wird im Märkischen Museum aufbewahrt.

1267
Otto IV., „mit dem Pfeil“  wird Markgraf von Brandenburg (1267-1308). Er ist der Sohn Johanns I. Mitregenten waren seine Brüder Johann II. (bis 1281), Konrad I. (bis 1304) und Heinrich I., „ohne Land“ (bis 1318), seine Cousins Johann III., „der Prager“ (bis 1268) und Albrecht III. (bis 1300), Otto (V.), „der Lange“ (bis 1299) und Otto VI., „der Kleine“ (bis 1286) sowie Johann IV., ein Sohn Konrads I. (1286–1305), und Hermann III., „der Lange“, ein Sohn Ottos (V.) (1298–1308).

1270
Berlin soll im Zug der nördlichen Stadterweiterung die zweite Pfarrkirche erhalten, die Marienkirche und einen neuen Marktplatz, den Neuen Markt.

Um 1270 gab es bereits ein Berliner Rathaus am Molkenmarkt mit Rolandssäule und um 1207 ein gemeinsames Rathaus auf oder an der Langen Brücke. Beide Rathäuser sind nicht mehr vorhanden. Die Rolandssäule, die am Molkenmarkt gestanden haben soll, befindet sich heute vor dem Märkischen Museum.

1272
Das Heilig-Geist-Spital wird erstmalig erwähnt. Es war eins von drei Hospitälern im mittelalterlichen Berlin/Cölln. Das Spitalsgebäude wurde 1825 abgerissen und durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg ist nur noch die Kapelle an der Spandauer Straße erhalten geblieben.

1292
Die Marienkirche wird erstmals als Pfarrkirche der Berliner Neustadt am Neuen Markt erwähnt. Sie wurde aus Geschieben und Findlingen, über denen eine Hallenkirche aus leuchtend roten Ziegeln im Stil der märkischen Backsteingotik errichtet.
Zu dieser Zeit wird auch der Neue Markt erwähnt. Durch die Stadterweiterung nach Norden (bis an die heutige Stadtbahn)  war der Molkenmarkt  als Marktplatz zu klein und es mußte ein zweiter Marktplatz geschaffen werden.

1297
Das Dominikanerkloster (Schwarze Kloster) in der Brüderstraße in Cölln (heutiger Bereich Schlossplatz) wird errichtet.

1307
Am 20.3.1307 hatte der damalige askanische Landesherr, Markgraf Hermann der Lange, den Zusammenschluß von Berlin und Cölln  zu einer "Union" formell bestätigt.

1308
 Waldemar „der Große“ wird Markgraf von Brandenburg (1308-1319). Er war der Sohn Konrads I. Mitregent war bis 1317 Johann V., „der Erlauchte“, einziger Sohn Hermanns III. 1348 tauchte ein Hochstapler auf, der sich als Waldemar ausgab und tatsächlich kurzzeitig als Herrscher anerkannt wurde.

1319
Heinrich II., „das Kind“  wurde Markgraf von Brandenburg (1319-1320). Er war der Sohn Heinrichs I., stand unter der Vormundschaft seines Cousins Waldemar. Nach nur einem Jahr eigenständiger Regierung erlosch mit seinem Tod die Herrschaft der Askanier in Brandenburg.

1323
Mit dem Aussterben der askanischen Dynastie in Brandenburg fiel Brandenburg an Kaiser Ludwig IV., einem Onkel des letzten märkischen Askaniers Heinrich II. Unter Umgehung der sächsischen Askanier belehnte dieser 1323 seinen eigenen Sohn Ludwig mit der Mark.

Ludwig I., „der Brandenburger“ wird Markgraf von Brandenburg (1323-1351). Er ist der Sohn Kaiser Ludwigs IV., regierte wegen Minderjährigkeit bis 1330 unter der Vormundschaft von Berthold VII. von Henneberg. Seit 1342 Graf von Tirol und seit 1347 Herzog von Bayern. Seine Herrschaft war durch schwere Spannungen geprägt. Der neue deutsche König Karl IV. belehnte 1348 den „falschen Woldemar“ mit der Mark Brandenburg, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte. 1351 dankte Ludwig zugunsten seines Halbbruders ab.

1324
Der Bernauer Probst Nikolaus wird von wütenden Berlinern gelyncht. Sie lehnten sich gegen den Papst um dessen Landesherrschaft auf und wurden dafür mit dem Kirchenbann bestraft. Das weiße Sühnekreuz neben dem Portal von St. Marien mußten die Berliner und Cöllner errichten, damit der Kirchenbann wieder aufgehoben wurde.

1342
Das erste gemeinsame Rathaus für Berlin und Cölln auf der Langen Brücke (heute Rathausbrücke) wird erwähnt.

1351
Ludwig II., „der Römer“ wird Markgraf von Brandenburg (1351–1356). Er ist der Halbbruder Ludwigs I. Seit 1347 Herzog von Bayern. 1351 tauschte er mit seinem Halbbruder die Herrschaft über Oberbayern gegen Brandenburg ein. Der „falsche Woldemar“ wurde von ihm endgültig besiegt. 
 

1356
In der Goldenen Bulle von 1356 wurde Brandenburg von Kaiser Karl IV. zum Kurfürstentum erhoben. Ludwig II., „der Römer“  wird Kurfürst von Brandenburg (1356–1365).  Nachdem sich Ludwig mit seinen bayerischen Brüdern zerstritten hatte, verbündete er sich mit Kaiser Karl IV. und versprach seinem Haus die Herrschaft über Brandenburg, sollten er und sein Bruder Otto V. kinderlos sterben.

1365
Otto V., „der Faule“  wird Kurfürst von Brandenburg (1365–1373). Bruder Ludwigs II. Er verkaufte die Niederlausitz an die Wettiner und verlor Gebiete an Polen. Seine Politik veranlasste Karl IV., 1371 in Brandenburg einzumarschieren. Bis 1373 blieb Otto nur noch formell Herrscher, dann verkaufte er die Mark endgültig an Karl IV.

1373
Wenzel „der Faule“ wird Kurfürst von Brandenburg (1373-1378). Er ist der Sohn Kaiser Karls IV., seit 1363 König von Böhmen und seit 1378 König des Heiligen Römischen Reiches.

1378
Sigismund wird Kurfürst von Brandenburg (1378-1388). Er ist der  Halbbruder Wenzels, seit 1387 König von Ungarn und Kroatien. Hohe Ausgaben zwangen ihn 1388, Brandenburg an seinen Cousin Jobst von Mähren zu verpfänden.


1379
Nach dem ersten großen Stadtbrand von 1376 beginnt der Neubau der Nikolaikirche als Hallenkirche. Bei der Marienkirche wurde das Dach und Gewölbe zerstört und wiederhergestellt. Um 1380 erfolgt der Neubau der Petrikirche.

1388
 Jobst wird Kurfürst von Brandenburg (1388–1411). Er ist der Sohn Johann Heinrichs von Tirol, seit 1375 Markgraf von Mähren, seit 1410 römisch-deutscher König. Jobst starb im darauf folgenden Jahr unter ungeklärten Umständen
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1400
Berlin und Cölln haben rund 8.500 Einwohner und 1.100 Häuser. Die Doppelstadt besitzt drei Rathäuser, drei Hospitäler, Kirchen und Klöster mit Wohnstätten für die Geistlichkeit und den markgräflichen Hof.

1405
Vor den Toren Cöllns wird das Gertrauden-Hospital gegründet. Daran erinnert heute der Name Spittelmarkt: Spittel=Spital=Hospital.

1411
Sigismund wird Kurfürst von Brandenburg (1411-1415). Nach dem Tod seines Cousins übernahm er wieder die Macht in Brandenburg und wurde auch dessen Nachfolger als römisch-deutscher König. 1415 belehnte er Friedrich I. mit der Mark Brandenburg.  


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