Berliner Historische Mitte
Förderverein zur Wiedergewinnung des alten Stadtkerns
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Schlossgeschichte
Das Humboldt Forum im Berliner Schloss 2009 bis heute

Der Beschluss des Wiederaufbaus

Mit Beschluss von Dezember 2007 hat der Deutsche Bundestag die entscheidenden Ziele zur Realisierung des Bauvorhabens definiert und die Bundesregierung mit der Umsetzung beauftragt. Vorausgegangen waren Parlamentsbeschlüsse aus den Jahren 2002 und 2003.

In der Mitte Berlins wird das 1950 gesprengte Berliner Schloss wieder aufgebaut. Hier entsteht das Humboldt-Forum, das mit Ausstellungen zu außereuropäischen Kulturen die nahe gelegene Museumsinsel ergänzt. Es entsteht ein in Deutschland einzigartiges kulturelles Zentrum und ein Ort der Begegnung.

Mit Beschluss von Dezember 2007 hat der Deutsche Bundestag die entscheidenden Ziele zur Realisierung des Bauvorhabens definiert und die Bundesregierung mit der Umsetzung beauftragt. Vorausgegangen waren Parlamentsbeschlüsse aus den Jahren 2002 und 2003.


Der Siegerentwurf von Franco Stella

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Der Siegerentwurf von Prof. Franco Stella, Ansicht  von Westen, rechts Portal 3 (Eosanderportal)   
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Der Sieger des Wettbewerbs:
Prof. Franco Stella  aus Vicenza.    
    

Was hat nun sein Entwurf zu bieten, dass er vor allen anderen das Rennen gemacht hatte? Zuerst einmal etwas ganz Pragmatisches: Er erfüllt den Raumbedarf der künftigen Nutzer. Er schlägt vor, den gesamten Eosanderhof zuzubauen und dort nur noch in der Mitte eine sogenannte „Agora“, einen zentrale Begegnungsort zu errichten, eine Art überdachtes Foyer, von dem man dann durch ein durch Sprossen unterteiltes Glasdach in den Himmel gucken kann.

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Agora, Planungsstand Dezember 2008

Stella  will die barocken Vorgaben weiterbauen, etwa indem er ein von ihm so benanntes  „Schlossforum“ vorschlägt, ein in Nord-Südrichtung ausgerichteter  Durchgang  zwischen Lustgarten und Breiter Straße, durch dessen flankierende  Randbebauungen weitere Nutzungsräume geschaffen werden. Der Schlüterhof erhält in Richtung Westen, also zum Schlossforum hin,  eine moderne Fassade.

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Schlossforum, Planungsstand Dezember 2008 
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Schlüterhof, Planungsstand Dezember 2008 

Ziemlich umstritten ist von Anbeginn die Ostfassade, für die es keine Vorgaben gab. Hier schlägt Stella Entwurf 2008 einen streng rerasterten modernen Riegel vor, den er Belverdere tauft. Da auch der Anschluss an die Schlüter´schen Barockfassaden nicht so recht überzeugend wirkt, herrscht allgemeiner Konsens darüber, daß  hier noch Nachbesserungsbedarf besteht.







Realisierungsbeschluß 2009

Mit dem Koalitionsvertrag von Oktober 2009 ist vereinbart, den Bundestagsbeschluss zum Bau des Humboldt-Forums am historischen Ort und in der äußeren Gestalt des Berliner Schlosses zu realisieren. Insgesamt stehen nach Fertigstellung rund 41.000 m2 Nutzfläche für kulturelle Einrichtungen des Bundes und des Landes Berlin zur Verfügung. Die Gesamtprojektkosten betragen 590 Millionen Euro. Davon sind 80 Millionen Euro zur Rekonstruktion der historischen Fassaden durch Spenden zu erbringen.


Die Stiftung Berliner Schloss übernimmt die Bauherrenschaft

Auf Initiative der Bundesregierung ist die Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum seit November 2009 als Bauherrin verantwortlich. Die Stiftung entwickelt ein gesamtheitliches Konzept zur Einwerbung von Spenden. Zur Umsetzung von Planung und Bau hat die Stiftung das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung beauftragt. Gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin sowie der Humboldt-Universität setzt sie das geplante  kulturelle Nutzungskonzept "Humboldt-Forum" zu Berlin koordinierend um.
Zur Stiftungssatzung


Die Aussichtsbox
Im Juni 2011 wird am Schlossplatz, gegenüber dem Dom, die weithin sichtbare 28 m hohe Aussichtsbox, auf der Achse Unter den Linden/Alexanderplatz, eröffnet. Von den beiden Aussichtsplattformen des temporären Bauwerks blickt man auf den Schlossplatz mit der zukünftigen Schlossbaustelle und den archäologischen Ausgrabungen, sowie dem gegenüberliegenden Lustgarten mit Alten Museum und Dom.


Die Schlossbauhütte

Im September 2011 ist in Berlin-Spandau die Schlossbauhütte offiziell eröffnet worden. Bildhauer werden dort an dem barocken Fassaden-Schmuck für das Schloss arbeiten. In der Schlossbauhütte sind alle erhalten gebliebenen Schmuckelemente und Fassaden-Stücke des Berliner Schlosses eingelagert, das 1951 gesprengt wurde. Es werden dort Modelle hergestellt, nach denen dann Bildhauer in den Werkstätten an den Sandsteinskulpturen für die rekonstruierten Fassaden des Schlosses arbeiten können.


Die ersten Bauarbeiten

Die ersten Bauvorarbeiten haben im Mai 2012 im Bereich des Schlosses begonnen. Es erfolgt der Abbau das bisherigen Schutzdaches über der Ausgrabungsstätte aus dem 13. Jahrhundert, wo später das „archäologisches Fenster“ im Schlossbau entstehen wird.
Die Musterfassade

Seit Juni 2012 sind an der Stelle, wo das Berliner Schloss wieder aufgebaut wird, eine „Musterfassade“ des 2. und 3. Obergeschoss und erste Schmuckelemente zu sehen.

Das Fassadenteil soll auch ein Testmodell für den endgültigen Bau sein, an dem geprüft werden soll, welche Materialien besonders geeignet sind.


Wettbewerb der Gestaltung der Schloss-Innenräume

Im September 2012 wurde der Wettbewerb um die Gestaltung der Innenräume des künftigen Berliner Schlosses/Humboldtforum entschieden. Das Züricher Büro Holzer Kobler Architekturen GmbH mit Gourdin & Müller GbR aus Leipzig haben den dazu ausgelobten, internationalen Wettbewerb gewonnen. Damit ist nach Angaben der Stiftung Berliner Schloss/Humboldtforum der letzte Gestaltungswettbewerb für das Berliner Schloss entschieden – mit Ausnahme des offenen Wettbewerbs zur Gestaltung des Freiraums des Umfeldes, der von der Senatsbauverwaltung ausgeschrieben wird.