Berliner Historische Mitte
Förderverein zur Wiedergewinnung des alten Stadtkerns
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Zeittafel bekannter Gebäude in Berlin (Gebiet von Alt-Berlin und Alt-Cölln)
Die königliche Hauptstadt  (1701 - 1871)


Im Audienzsaal des Königsberger Deutschordensschlosses krönt sich am 18. Januar 1701 Kurfürst Friedrich III. eigenhändig zum König in Preußen. Er wählt Königsberg als Hauptstadt Ostpreußens zum Krönungsort, weil er hier souveräner Landesherr ist.

1701 erlangte Berlin durch die Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen die Stellung der preußischen Hauptstadt, den es bis 1947 behielt. Am 17. Januar 1709 wurde das Edikt zur Bildung der Königlichen Residenz Berlin durch Zusammenlegung der Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt erlassen. Nach einigen dazu nötigen Verwaltungsänderungen erfolgte die Vereinigung zum 1. Januar 1710.

Der von Andreas Schlüter 1698 begonnene Umbau des Schlosses zu einem Barockschloss wird 
1716 vollendet.

Berlin erhält drei neue Kirchen: Die Neue bzw. Friedrichstädtische Kirche (Deutsche Kirche / Dom 1701-1708) und die Garnisonkirche (1701-1703) nach Entwürfen von Martin Grünberg sowie den Französischen Dom (1701-1705) nach Plänen von Louis Cayart.

Andreas Schlüter wird Direktor der Berliner Akademie der Künste.

Das Königliche  Hofpostamt befindet sich an der Königstraße 60 Ecke Spandauer Straße.

1701
Friedrich I., ist seit 1688  Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1688–1713). Im Audienzsaal des Königsberger Deutschordensschlosses krönt er sich am 18. Januar 1701 eigenhändig zum König in Preußen. Er wählt Königsberg als Hauptstadt Ostpreußens zum Krönungsort, weil er hier souveräner Landesherr ist.

In der Klosterstraße 68-70 wird 1701-04 das Podewil'sche Palais von dem Barockarchitekten Jean de Bodt erbaut. Seit dem 13. Jahrhundert stand an dieser Stelle ein Lehmfachwerkhaus. 1732 wurde das Gebäude von dem preußischen Graf Heinrich von Podewils (1695-1760), gekauft und benannt.

Von 1280 datiert die älteste urkundliche Erwähnung der Münze Berlin. Der preußische König Friedrich I. beauftragte 1701 einen Neubau der Königlichen Münze und unter Friedrich dem Großen wurde schließlich im Jahr 1750 das Münzwesen neu geordnet. Die Berliner Münze erhielt mit dem Buchstaben „A“ ihr noch heute gültiges Münzzeichen, welches eines der ältesten Markenzeichen überhaupt ist. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts änderte sich mehrmals der Standort der Königlichen Münze. Dieser lag jedoch stets im Bereich des Spreeufers, da Wasser die Maschinen antrieb. Der große Komplex der neuen Reichsmünze zwischen Molkenmarkt und Rolandufer entstand 1936-1942 nach einem Entwurf der Architekten Fritz Keibel und Arthur Reck. Es handelte sich um einen der größten Einzelbauten der Nationalsozialisten in Berlin. Das Hauptgebäude für die Verwaltung an Mühlendamm und Rolandufer, ein anschließender Kopfbau für Wohnungen und das versetzte und in den Komplex integrierte barocke Palais Schwerin umschließen einen V-förmigen Innenhof, in dem sich das Fabrikgebäude befindet. Die Fassade am Mühlendamm ist als Putzbau schlicht gehalten. Eine Wandöffnung mit eingestellten Stützen dient als Portal. Der Wandschmuck besteht aus einer Kopie des bedeutenden Münzfrieses von Friedrich Gilly und Johann Gottfried Schadow von der alten Münze am Werderschen Markt

Die Jungfernbrücke entstand als Spreegassenbrücke in der Regierungszeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert. Sie überspannt den Spreearm Kupfergraben und verbindet die Straßen Friedrichsgracht und Oberwasserstraße. Errichtet wurde sie wahrscheinlich 1701 durch Martin Grünberg, zumindest wird dies durch den Chronisten Friedrich Nicolai 1786 berichtet. Sie ist die älteste noch erhaltene Brücke der Stadt und zugleich die einzige der früheren insgesamt neun baugleichen Klappbrücken.
1703
Am 12. Juli wurde anläßlich des Geburtstages König Friedrich I. Schlüters Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten auf der Langen Brücke enthüllt.
1706
Das Schloss Monbijou am einstigen Spandauer Heerweg (heute Oranienburger Straße) wird als Wohnsitz des Ministers Jahann Kasimir zu Wartenberg errichtet.
1709
Am 17. Januar 1709 wurde das Edikt zur Bildung der Königlichen Residenz Berlin durch Zusammenlegung der Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt erlassen.
1710
Der Bau eines gemeinsamen neuen Berliner Rathauses am Platz des alten Cöllner Rathauses am Petriplatz wird begonnen und 1723 nach Plänen von Martin Grünberg fertiggestellt.
In der Heidereutergasse 4 wird die erste Synagoge in Berlin errichtet. Die Einweihungsfeier fand 1714 statt. In der Pogromnacht des 9./10. November 1938 wurde sie nicht zerstört. Ein Grund dafür war wohl die geschützte Lage inmitten eines Hofes, der von allen vier Seiten mit Häusern umgeben war. Am 20. November 1942 fand der letzte Gottesdienst in der Alten Synagoge statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie völlig zerstört.  
1713
Friedrich Wilhelm I., „der Soldatenkönig“ ist  König in Preußen (1713–1740). Er ist der Sohn Friedrichs I in Preußen.
Im Gegensatz zum Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und dem ersten preußischen König Friedrich I. schätzte der sparsame Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., den Lustgarten nicht und ließ ihn noch im Jahr seiner Krönung 1713 zu einem sandgedeckten Exerzierplatz umbauen. Die Statuen des Gartens und die exotischen Pflanzen, die im Orangerie-Haus (Pomeranzenhaus) verwahrt waren, wurden in die Orangerie im Garten des Schlosses Charlottenburg verlagert.
Nachdem Schlüter wegen des Einsturzes seines Wasserturmes (1706) in Ungnade gefallen ist vollendet der Hofbaumeister
Martin Heinrich Böhme bis 1716 den Ausbau des Barockschlosses nach den Entwürfen von Andreas Schlüter und Johann Friedrich Eosander von Göthe zur größten Barockanlage nördlich der Alpen.
1720
Der Berliner Pulverturm beim Spandauer Tor explodiert, zahlreiche Gebäude werden zerstört, darunter die Garnisonkirche. Oskar Schwebel (1845–1891), märkischer Chronist, Forscher und Dichter berichtet in seinem Werk »Geschichte der Stadt Berlin« (Berlin 1888, S. 287) .... Die Umgebungen des Turms wurden in fürchterlichster Weise verheert; 76 Personen verloren ihr Leben, 42 wurden mehr oder minder schwer beschädigt; der König selbst, welcher die Arbeiter zu beaufsichtigen willens gewesen, war nur dadurch dem sichern Tode entgangen, daß er sich auf der Wachtparade verspätet hatte.

Über dem Portal III des Schlosses befinden sich 21 Wasserbottiche in die von den Werderschen Mühlen 18 m³ Spreewasser zur Wasserversorgung des Schlosses gepumt werden.
1722
Der Wiederaufbau der Garnisonkirche wird nach den Plänen Philipp Gerhards vollendet.
1730
Ein Blitzschlag setzt den Turm der Cöllner Petrikirche in Brand. Durch dessen Zusammensturz weden das Kirchenschiff und weitere 44 umliegende Häuser zerstört.
In der Brüderstraße 13 wird das (spätere) Nikolaihaus errichtet. 1787 verkauft der Komponist Karl Friedrich Zelter das Haus an den Buchhändler Friedrich Nicolai.
1734
Die alten Wallanlagen von Berlin und Cölln werden abgerissen und Berlin erhält eine neue 14,5 km lange Zollmauer mit 14 Toren, die 1736 fertig gestellt wird.
1735
Das Königliche Hofpostamt befand sich in der Königstraße 6 und in der Poststraße 1 Ecke Spandauer Straße. Über den Hof besteht ein direkter Zugang zum neuen Posthaus in der Burgstraße 7, das 1701-1703 von Andreas Schlüter errichtet wurde. Der in der folgenden Zeit bis zu etwa 12.000 m² große Komplex bestand zunächst aus mehreren vereinzelten Gebäuden, die nacheinander von der Post aufgekauft wurden und 1882 durch einen Neubau ersetzt wurden.
1737
Der Bau neuer Stadtbefestigungen der Doppelstadt Cölln-Berlin im 17. Jahrhundert führte zum Abriss des Gertraudentores, und die Gertraudenbrücke wurde umgebaut. 1737–1739 ließ Berlins Oberbaudirektor Titus de Favre eine neue breite Zug- und Klappbrücke aus Holz errichten und die Brückenauffahrt erhöhen.
1739
Die Berliner Börse wurde am 29. Juni 1685 durch Kurfürst Friedrich Wilhelm in Berlin gegründet. Die erste Börsensitzung fand am 25. Februar 1739 statt. Zunächst wurde das Obergeschoss des ehemaligen Lusthauses im Lustgarten neben dem Dom in direkter Nähe zum Berliner Stadtschloss genutzt, bevor dieses 1798 zugunsten eines Neubaus für die Börse an gleicher Stelle abgerissen wurde.
1740
Friedrich II., „der Große“/„Alter Fritz“ ist König in Preußen (1740-1786).  Er ist der Sohn Friedrich Wilhelms I., Titel bis zur Ersten Polnischen Teilung 1772: „König in Preußen“
1745
Johann Michael Hoppenhaupt "der Ältere" errichtet nach Entwürfen des Bildhauers Johann August Nahl "der Ältere" das Schreibkabinett im Schloss.
1747
Der Berliner Dom wird abgerissen. Johann Boumann beginnt mit dem Bau eines neuen Doms (vollendet 1750) am heutigen Standort.
1748
Isaak Bernhard gründet die Seidenmanufaktur in der Spandauer Straße Ecke Bischofstraße, bei dem 1750 Moses Mendelssohn Hauslehrer wird.
1749
Durch den Umbau des Lustgartens 1713 zu einem sandgedeckten Exerzierplatz hatte das Pomeranzen-Haus seine ursprüngliche Funktion verloren. Es wurde zunächst als Manufaktur und ab 1749 als Packhof, d.h. als Halle für die vorübergehende Lagerung von Waren, genutzt. Das an der Spree gelegene Gebäude diente seitdem der Bewältigung des gestiegenen Handels über die Wasserwege. Hier wurden vor allem diejenigen Waren, die zur Ausfuhr aus Berlin bestimmt waren, zwischengelagert. 1776 wurde die Anlage durch ein Mehlhaus ergänzt, in dem Mehllieferungen gewogen und eingelagert werden konnten. Da bereits im Friedrichswerder ein „alter“ Packhof bestand, wurde die ehemalige Orangerie nun als „neuer Packhof“ bezeichnet.
1759
Mit dem Bau des Knoblauchhauses in der Poststraße 23 im Nikolaiviertel wird begonnen.
1762
1762 erwarb der Hofjuwelier und Münzunternehmer Veitel Heine Ephraim das Grundstück Mühlendamm/Ecke Poststraße, auf dem einst die älteste Apotheke Berlins stand. Er beauftragte den Baumeister Friedrich Wilhelm Diterichs mit dem Umbau der vorgefundenen Bausubstanz. Mit dem zwischen 1762 und 1766 geschaffenen Rokokopalais setzte der Architekt einen glanzvollen Schlusspunkt unter sein umfangreiches Lebenswerk.
1769
Ab 1769 werden In Berlin werden die sog. Immediatbauten errichtet. Dieser Begriff  kommt im Zusammenhang mit der Baugeschichte von Berlin vor. Zahlreiche Immediatbauten wurden in Berlin während der Regierungszeit Friedrichs II. und Friedrich Wilhelms II. errichtet. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges unternahm Friedrich II. große Anstrengungen, seine Residenzstadt Berlin europäischen Metropolen wie London und Paris anzugleichen. Neben repräsentativen Bauten ließ er deswegen zahlreiche ansehnliche, meist vierstöckige Wohnhäuser bauen - ganz oder teilweise auf seine Kosten - die ebenfalls als Immediatbauten bezeichnet werden. Die dann den Grundstückseigentümern geschenkten Wohnhäuser wurden den Grundstückseigentümern veräußert unter der Auflage, sie im entsprechenden Zustand zu erhalten. Damit hatte der Herrscher einen Einfluss auf das Stadtbild und konnte die Architekten nach seinem Gutdünken auswählen. Stilistisch lässt sich lediglich der Zeitstil und der Architekturgeschmack der Hohenzollern an den Gebäuden ablesen. Das wiederum hatte zur Folge, das das äußere Erscheinungsbild derartiger Straßen- und Wohnbereiche dessen Konventionen folgte. Genannt sollen hierbei auch die Architekten wie zum Beispiel Friedrich Gilly, Karl Friedrich Schinkel oder Carl von Gontard sein. Es ist hierbei unverkennbar, dass die Anregungen für die architektonische Gestaltung nicht nur dem Klassizismus entlehnt, sondern auch von der sogenannten französischen Revolutionsarchitektur empfangen worden sind.
1770
Friedrich II. der Große, läßt die Allee Unter den Linden zur Prachtstraße ausbauen.
1771
Die Cavalier Brücke. die vom Lustgarten neben der Hofapotheke über die Spree zur Burgstraße führte, wird wegen Baufälligkeit abgebrochen und nicht wieder erneuert. Es war ein Holzsteg, der nur von Fußgängern benutzt werden durfte.  
1776
Im Zuge der ersten Hausnummerierung erhält jedes Haus in Berlin eine eigene  Nummer. Die Nummern waren goldfarben auf einem blauen Schild über der Haustür befestigt.

Die frühe Existenz einer ersten Brücke über die Spree etwa an der heutigen Stelle wurde als Große Chausseebrücke berichtet (heute Monbijoubrücke). Es handelte sich um eine 1776 erneuerte hölzerne Jochbrücke. Weil von der Inselspitze zum Lustgarten der Weidendamm verlief, wurde die neue Spreequerung nun „Kleine Weidendammer Brücke“ genannt. Der Bau der Nationalgalerie (1866–1876) mit dem Wegfall dieses Dammes und die Fertigstellung eines Mehlhauses auf der Insel führten zum Neubau einer Klappbrücke ein Stück weit flussaufwärts. Nun hieß die 1820 fertiggestellte Konstruktion Mehlbrücke oder Mehlhausbrücke.
1777
Das alte Kadettenhaus in Berlin war ein 1717 bis 1777 auf dem Gelände des sogenannten „Hetzgartens“ bestehendes kreisrundes Gebäude auf dem Platz des heutigen Berliner Stadtgerichts (Littenstraße 13). Bereits 1723 dachte man an einen erweiternden Umbau, doch erst Friedrich der Große veranlasste den Bau eines dreistöckigen Gebäudes von quadratischer Form. Nachdem der Neubau des Kadettenhauses zum Teil fertig war, wurde das alte 1777 abgebrochen.
1780
An der Königsbrücke am Alexanderplatz sind die von Carl von Gontard geplanten Königskolonnaden errichtet worden.
1784
Bereits vor 1784 wurde damit begonnen, Kirchen und öffentliche Gebäude mit Blitzableitern auszustatten. Nun werden auch vermehrt private Gebäude mit diesen Erdungen ausgestattet.
1786
Friedrich Wilhelm II. ist König von Preußen, er wurde im Volk häufig "Der dicke Lüderjahn" (Taugenichts) genannt (1786-1797). Er ist der Neffe des kinderlosen Königs Friedrich II. von Preußen.
1787
Der Baumeister Carl von Gontard und Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorfer errichten die Königskammern im Lustgartenflügel des Schlosses.
1789
Vom Baumeister Carl Gotthard Langhans wird die Wohnung der Königin Friederike im Schlossplatzflügel mit Großem Säulensaal (über Portal IV) und  der Pfeilersaal (über Portal II) im Schloss errichtet.
1796
Über den Kupfergraben zwischen der Straße Hinter dem Gießhaus und der Bodestraße wird anstelle der vorhandenen hölzernen Klappbrücke die erste gußeiserne Brücke Berlins errichtet. Sie wurde wegen ihres hochgewölbten Bogens auch Hohe Brücke genannt und war in der Königlichen Eisengießerei in Malapane (Schlesien) gefertigt worden. Der Name Eiserne Brücke blieb auch nach ihrer Neuausführung in Sandstein 1825 erhalten. 1914–1916 errichtete Walter Koeppen (* 1877) die heutige steinverkleidete Eisenkonstruktion. Bei einer Breite von 21 Metern überspannt diese einbogig den 20 m breiten Spreekanal. Die ebenfalls aus Muschelkalkstein gearbeitete Brüstung enthält in 16 Öffnungen bronzene Gitter, verziert mit Ranken und Blattwerkmotiven, Knaben- und Mädchengestalten. Das im II. Weltkrieg stark beschädigte Bauwerk wurde 1950 behelfsmäßig, 1968 unter originalgetreuer Wiederherstellung der Brückengeländer rekonstruiert
1797
Friedrich Wilhelm III. ist König von Preußen (1797–1840).  Er ist der Sohn  Sohn Friedrich Wilhelms II., bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 dessen letzter Erzkämmerer und Kurfürst von Brandenburg.
1799
Die Entstehung der heutigen Liebknechtbrücke reicht zurück in das 17. Jahrhundert und wurde als hölzerne Fußgängerbrücke errichtet. Sie verband den Lustgarten mit der Kleinen Burgstraße auf Alt-Cöllner Gebiet und wurde zuerst Burgbrücke genannt. Die Holzkonstruktion erhielt nach Fertigstellung des Kavalierhauses am Schloss den Namen Kavalierbrücke. Nach einem überlieferten zeitgenössischen Bericht stürzte diese Brücke 1709 durch großen Menschenandrang ein und riss 40 Menschen mit in den Tod
1806
Das Heiliges Römisches Reich (lateinisch Sacrum Romanum Imperium) war zuvor die offizielle Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis 1806.
Der Name des Reiches leitet sich vom Anspruch der mittelalterlichen Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft als Gottes heiligen Willen im christlichen Sinne zu legitimieren.
Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen Ostfrankenreich heraus. Der Name Sacrum Imperium ist für 1157 und der Titel Sacrum Romanum Imperium für 1254 erstmals urkundlich belegt. Seit dem späten 15. Jahrhundert war zeitweilig auch der Zusatz Deutscher Nation (lat. Nationis Germanicæ) üblich. Zur Unterscheidung vom 1871 gegründeten Deutschen Reich wird es auch als das Alte Reich bezeichnet. 
Der Wiener Kongress ging 1815 auseinander, ohne das Kaisertum erneuert zu haben. Daraufhin wurde am 8. Juni 1815 der Deutsche Bund als lockere Verbindung der deutschen Staaten gegründet.
1809
Bei einem Brand werden die Petrikirche und weitere 20 Häuser in ihrer Nähe zerstört.
1821
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand der König: „Die sogenannte Hundebrücke (später Schlossbrücke) in der Nähe der schönsten Gebäude der Residenz verunziert diese Gegend so sehr.“ Er befahl einen repräsentativen Neubau, wofür umgehend eine Notbrücke errichtet und die Hundebrücke 1821 abgerissen wurde.
1822
Die Berliner Stadtverordneten erhalten ihren dauerhaften Versammlungsort im Cöllnischen Rathaus.

Die wachsende Verkehrsbelastung auf der Pomeranzenbrücke (Friedrichsbrücke) führte auch hier zu einem weiteren notwendigen Umbau, der 1822/1823 durchgeführt wurde. Die Klinkergewölbe wurden abgebrochen, die Klappteile beseitigt und unter Nutzung der vorhandenen Brückenpfeiler entstand eine stark veränderte Friedrichsbrücke mit sieben gusseisernen Fachwerk-Brückenbögen.

Mit dem Bau einer neuen Schloßbrücke wurde der Baumeister und Geheime Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel beauftragt; 1819 legte er erste Pläne vor. Der Brückenbau gehörte zu einem größeren städtebaulichen Projekt, für das sich Schinkel eingesetzt hatte, es ging um die Neugestaltung des gesamten Bereiches zwischen Schloss und Opernplatz (heute: Bebelplatz). Für das neue Bauwerk musste das Wasser gestaut, zwölf Meter lange Stützpfähle in den Untergrund gerammt und Spundwände eingesetzt werden. Am 29. Mai 1822 erfolgte die Grundsteinlegung für die Brücke, die aus diesem Anlass die Bezeichnung Schloßbrücke erhielt. 
1825
Der Baumeister Karl Friedrich Schinkel  errichtet die Wohnung des Kronprinzens im Schloss.
1826
Die ersten Gaslaternen werden Unter den Linden errichtet.

Nach Schinkels Vorstellungen gestaltete Peter Joseph Lenné von 1826 bis 1829 die Platzfläche des Lustgartens zwischen Spree, Stadtschloss, Dom und Altem Museum neu.
Er teilte die begrünte, rechteckige und westlich und östlich von Kastanien eingefasste Platzfläche in sechs Rasenfelder ein. Aus den beiden nördlichen Feldern schnitt er vor der Freitreppe des Museums ein Halbrund aus und am Schnittpunkt der vier südlichen Rasenfelder erhob sich eine 13 Meter hohe Fontäne. Eine Dampfmaschine zu deren Wasserförderung brachte Schinkel in einem Maschinenhaus nördlich des alten Börsengebäudes unter. Das Wasser floss über einen mit Granitplatten gedeckten gemauerten Kanal ab, dessen Auslassöffnung noch heute in der Spreekanalmauer erkennbar ist.
1827
Die Berliner Singakademie  bezieht ihr neu erbautes Haus am Kupfergraben. Der ursprünglich von Karl Friedrich Schinkel stammende Entwurf wurde von dem Braunschweigischen Hofbaumeister Carl Theodor Ottmer überarbeitet und nach knapp zweijähriger Bauzeit realisiert.
1830
Anläßlich des Geburtstages von König Friedrich Wilhelm III. findet die feierliche Eröffnung des von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Königlichen Museums im Lustgarten statt, das später nach der Errichtung weiterer Museumsbauten Altes Museum genannt wird.
1832
Karl Friedrich Schinkel errichtet am Ort des vormaligen Orangerie-Hauses im Lustgarten eine völlig neue Anlage, auf die der Name „Neuer Packhof“ überging. Hierzu gehörte auch das sogenannte Hauptstempelamt, für das nach kurzzeitiger Unterbringung in der alten Orangerie von Schinkel ebenfalls ein neues Gebäude errichtet wurde. Der Schinkel’sche Neue Packhof, dessen Unterhaltung wegen seiner Reparaturanfälligkeit immer wieder die Staatskasse belastete, und in dessen Umgebung sich inzwischen prachtvolle Museumsbauten ausgedehnt hatten, wurde 1938 abgerissen.
1834
Vor dem Museum im Lustgarten wird die als "Biedermeierweltwunder" gefeierte und bestaunte Große Granitschale aus der Werkstatt des Steinmetzmeisters und späteren Baurats Johann Gottlieb Christian Cantian aufgestellt. Die Schale stammt als riesiger eiszeitlicher Granitfindling aus den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde und wurde nach Entwürfen Schinkels auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm III. angefertigt. Sie hatt einen Durchmesser von 7 m und wog fast 80 t.
1843
Nach den Plänen des Architekten und Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler wird das Neue Museum auf der Museumsinsel  zwischen 1843 und 1855 errichtet. Im Februar 1945 zerstörten Bomben den Nordwestflügel sowie den Übergang zum Alten Museum und beschädigten den Südwestflügel sowie den Südostrisalit. In der Schlacht um Berlin zwischen den verbliebenen Wehrmachts- und SS-Einheiten und den sowjetischen Streitkräften kam es Ende April 1945 noch zu weiteren ZerstörungenNach der aufwendigen Sicherung der Fundamente und Mauern wurde das Museum zwischen 1999 und 2009 nach Plänen des englischen Architekten David Chipperfield im Rahmen des Masterplans Museumsinsel für etwa 295 Millionen Euro wiederaufgebaut.
1845
König Friedrich Wilhelm IV. beauftragt Friedrich August Stüler die Schlosskapelle über dem Eosanderportal und den Weißen Saal im Schloss umzubauen, sowie zwischen 1845-1853 die Kuppel über der Schlosskapelle durch Johann Gottfried Schadow zu errichten.
1854
Der Berliner Buchdrucker und Verleger Ernst Theodor Amandus Litfaß erhält eine Konzession zur Errichtung von Anschlagsäulen auf fiskalischem Straßenterrain. 1855 wird die erste Anschlagsäule eingeweiht. Die Säulen werden bald zu einem Wahrzeichen Berlins.
1855
Der Magistrat beschließt die Errichtung eines neuen, repräsentativen Rathauses, das später sog. Rote Rathaus, vollendet 1869.

Der von James Hobrecht entworfene Hobrecht-Plan wird beschlossen, um die hygienischen- und infastrukturellen Verhältnisse in der Stadt zu verbessern.

Das  St. Georgs-Denkmal im Nikolaiviertel ist eine Arbeit des Bildhauers August Kiss von 1855.
1861
Wilhelm I. ist König von Preußen (1861–1888). Er ist der Bruder des kinderlosen Königs Friedrich Wilhelms IV., Deutscher Kaiser ab 1871
1863
Friedrich Hitzig vollendet den Bau der Berliner Börse an der Burgstraße. Die Gesamtkosten des Baus betrugen 700.000 Taler.
1865
In den Jahren 1865 und 1866 wird das Schloss an das Netz der öffentlichen Wasserversorgung von Berlin angeschlossen.
1868
Die Zollmauern Berlins samt den Toren werden abgebrochen. Nur das Brandenburger Tor bleibt erhalten.
1869
Nach achtjähriger Bauzeit wird nach Entwürfen des Architekten Herrmann Friedrich Waesemann das Rathaus im "neuen Stiel" nach toscanischen Vorbildern in der Rathausstraße fertiggestellt.
1871
Wilhelm I. ist  Deutscher Kaiser (1871-1888), zuvor ab 1862 König von Preussen.

Die mittelalterliche Gerichtslaube, Teil des alten Rathauses, wurde abgerissen, Originalteile (Steine) wurden in einer Kopie von Heinrich Strack im Park Babelsberg verwendet.
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