1701
Friedrich I., ist seit
1688 Kurfürst Friedrich III. von
Brandenburg (1688–1713).
Im
Audienzsaal des Königsberger Deutschordensschlosses
krönt
er sich am 18. Januar 1701 eigenhändig zum König
in
Preußen. Er wählt Königsberg als
Hauptstadt
Ostpreußens zum Krönungsort, weil er hier
souveräner
Landesherr ist.
In
der Klosterstraße 68-70 wird 1701-04 das Podewil'sche
Palais von
dem Barockarchitekten Jean de Bodt erbaut. Seit
dem 13. Jahrhundert stand an dieser Stelle ein Lehmfachwerkhaus. 1732
wurde das Gebäude von dem preußischen Graf Heinrich
von Podewils (1695-1760), gekauft und benannt.
Von
1280 datiert die
älteste urkundliche Erwähnung der Münze
Berlin. Der
preußische König Friedrich I. beauftragte 1701 einen
Neubau
der Königlichen
Münze
und unter Friedrich dem Großen wurde schließlich im
Jahr
1750 das Münzwesen neu geordnet. Die Berliner Münze
erhielt
mit dem Buchstaben „A“ ihr noch heute
gültiges
Münzzeichen, welches eines der ältesten Markenzeichen
überhaupt ist. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts
änderte
sich mehrmals der Standort der Königlichen Münze.
Dieser lag
jedoch stets im Bereich des Spreeufers, da Wasser die Maschinen
antrieb. Der große Komplex der neuen
Reichsmünze zwischen Molkenmarkt und Rolandufer
entstand 1936-1942 nach einem Entwurf der Architekten Fritz Keibel und
Arthur Reck. Es handelte sich um einen der größten
Einzelbauten der Nationalsozialisten in Berlin. Das
Hauptgebäude für die Verwaltung an
Mühlendamm und Rolandufer, ein anschließender
Kopfbau für Wohnungen und das versetzte und in den Komplex
integrierte barocke Palais Schwerin umschließen einen
V-förmigen Innenhof, in dem sich das Fabrikgebäude
befindet. Die Fassade am Mühlendamm ist als Putzbau schlicht
gehalten. Eine Wandöffnung mit eingestellten Stützen
dient als Portal. Der Wandschmuck besteht aus einer Kopie des
bedeutenden Münzfrieses von Friedrich Gilly und Johann
Gottfried Schadow von der alten
Münze am Werderschen Markt.
Die
Jungfernbrücke
entstand als Spreegassenbrücke in der Regierungszeit des
Kurfürsten Friedrich Wilhelm um die Wende des 17. zum
18. Jahrhundert. Sie überspannt den Spreearm Kupfergraben und verbindet die
Straßen Friedrichsgracht und Oberwasserstraße.
Errichtet
wurde sie wahrscheinlich 1701 durch Martin Grünberg, zumindest
wird dies durch den Chronisten Friedrich Nicolai 1786 berichtet.
Sie ist die älteste noch erhaltene Brücke
der Stadt und
zugleich die einzige der früheren insgesamt neun baugleichen
Klappbrücken.
|
1703
Am 12. Juli wurde
anläßlich des Geburtstages König Friedrich
I. Schlüters Reiterdenkmal
des Großen Kurfürsten auf der Langen
Brücke
enthüllt.
|
1706
Das Schloss
Monbijou am einstigen Spandauer Heerweg (heute Oranienburger
Straße) wird als Wohnsitz
des Ministers Jahann Kasimir zu Wartenberg errichtet.
|
1709
Am 17. Januar 1709
wurde das
Edikt zur Bildung der Königlichen
Residenz Berlin
durch Zusammenlegung der Städte Berlin, Cölln,
Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt erlassen.
|
1710
Der
Bau eines gemeinsamen neuen Berliner Rathauses am Platz des alten
Cöllner Rathauses am Petriplatz wird begonnen und 1723 nach
Plänen von Martin Grünberg fertiggestellt.
In der Heidereutergasse 4 wird die erste Synagoge
in Berlin errichtet. Die
Einweihungsfeier fand
1714 statt. In
der Pogromnacht des 9./10. November 1938 wurde sie nicht
zerstört. Ein Grund dafür war wohl die
geschützte Lage inmitten eines Hofes, der von allen vier
Seiten mit Häusern umgeben war. Am 20. November 1942 fand der
letzte Gottesdienst in der Alten Synagoge statt. Im Zweiten Weltkrieg
wurde sie völlig zerstört.
|
1713
Friedrich Wilhelm I.,
„der Soldatenkönig“ ist König in
Preußen (1713–1740). Er ist der Sohn Friedrichs I
in Preußen. Im Gegensatz zum Großen
Kurfürsten
Friedrich Wilhelm und dem ersten preußischen König Friedrich I. schätzte der sparsame
Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., den Lustgarten nicht und
ließ ihn noch im Jahr seiner Krönung 1713 zu einem
sandgedeckten Exerzierplatz umbauen. Die Statuen des
Gartens und die exotischen Pflanzen, die im Orangerie-Haus
(Pomeranzenhaus) verwahrt waren, wurden in die Orangerie im Garten des Schlosses Charlottenburg verlagert.
Nachdem Schlüter wegen des Einsturzes seines
Wasserturmes
(1706) in Ungnade gefallen ist vollendet der Hofbaumeister Martin Heinrich Böhme
bis 1716 den Ausbau des Barockschlosses nach
den Entwürfen von Andreas Schlüter und Johann Friedrich Eosander von
Göthe zur größten Barockanlage
nördlich der Alpen.
|
1720
Der
Berliner Pulverturm
beim Spandauer Tor explodiert, zahlreiche Gebäude werden
zerstört, darunter die Garnisonkirche. Oskar Schwebel
(1845–1891), märkischer Chronist, Forscher und
Dichter
berichtet in seinem Werk »Geschichte der Stadt
Berlin«
(Berlin 1888, S. 287) .... Die
Umgebungen des Turms wurden in fürchterlichster Weise
verheert; 76 Personen verloren ihr Leben, 42 wurden mehr oder minder
schwer beschädigt; der König selbst, welcher die
Arbeiter zu beaufsichtigen willens gewesen, war nur dadurch dem sichern
Tode entgangen, daß er sich auf der Wachtparade
verspätet hatte.
Über
dem Portal III des Schlosses befinden sich 21 Wasserbottiche in die von
den Werderschen Mühlen 18 m³ Spreewasser zur
Wasserversorgung des Schlosses gepumt werden.
|
1722
Der
Wiederaufbau der Garnisonkirche
wird nach den Plänen Philipp Gerhards vollendet. |
1730
Ein
Blitzschlag setzt den Turm der Cöllner Petrikirche in Brand.
Durch
dessen Zusammensturz weden das Kirchenschiff und weitere 44 umliegende
Häuser zerstört.
In der Brüderstraße 13 wird das (spätere) Nikolaihaus
errichtet. 1787 verkauft der Komponist Karl Friedrich Zelter das Haus
an den Buchhändler Friedrich Nicolai.
|
1734
Die
alten Wallanlagen von Berlin und Cölln werden abgerissen und
Berlin erhält eine neue 14,5 km lange Zollmauer
mit 14 Toren, die 1736 fertig gestellt wird. |
1735
Das Königliche
Hofpostamt befand sich in der Königstraße
6 und in der Poststraße 1 Ecke Spandauer Straße.
Über den Hof besteht ein direkter Zugang zum neuen Posthaus in
der
Burgstraße 7, das 1701-1703 von Andreas Schlüter
errichtet
wurde. Der
in der folgenden Zeit bis zu etwa 12.000 m²
große Komplex bestand zunächst aus mehreren
vereinzelten Gebäuden, die nacheinander von der Post
aufgekauft wurden und 1882 durch einen Neubau
ersetzt wurden.
|
1737
Der Bau neuer Stadtbefestigungen
der Doppelstadt Cölln-Berlin im 17. Jahrhundert
führte zum Abriss des Gertraudentores, und die Gertraudenbrücke
wurde umgebaut. 1737–1739 ließ Berlins
Oberbaudirektor Titus
de Favre
eine neue breite Zug- und Klappbrücke aus Holz errichten und
die Brückenauffahrt erhöhen.
|
1739
Die Berliner Börse
wurde am 29. Juni 1685 durch Kurfürst Friedrich Wilhelm
in Berlin gegründet. Die erste Börsensitzung fand am
25. Februar 1739 statt. Zunächst wurde das
Obergeschoss des
ehemaligen Lusthauses
im Lustgarten neben dem Dom in direkter Nähe zum Berliner
Stadtschloss genutzt, bevor dieses 1798 zugunsten eines Neubaus
für die Börse an gleicher Stelle abgerissen
wurde.
|
1740
Friedrich II.,
„der Große“/„Alter
Fritz“ ist König in Preußen
(1740-1786).
Er ist der Sohn Friedrich Wilhelms I., Titel bis zur Ersten Polnischen
Teilung 1772: „König in
Preußen“ |
1745
Johann
Michael Hoppenhaupt "der Ältere" errichtet nach
Entwürfen des
Bildhauers Johann August Nahl "der Ältere" das Schreibkabinett
im Schloss.
|
1747
Der Berliner Dom
wird abgerissen. Johann Boumann beginnt mit dem Bau eines neuen Doms
(vollendet 1750) am heutigen Standort.
|
1748
Isaak
Bernhard gründet die Seidenmanufaktur in der Spandauer
Straße Ecke Bischofstraße, bei dem 1750 Moses
Mendelssohn
Hauslehrer wird. |
1749
Durch den Umbau des Lustgartens
1713 zu einem sandgedeckten Exerzierplatz hatte das
Pomeranzen-Haus seine
ursprüngliche Funktion verloren. Es wurde zunächst
als Manufaktur und ab 1749 als Packhof, d.h. als Halle für die
vorübergehende Lagerung von Waren, genutzt. Das an der Spree
gelegene Gebäude diente seitdem der Bewältigung des
gestiegenen Handels über die Wasserwege. Hier wurden vor allem
diejenigen Waren, die zur Ausfuhr aus Berlin bestimmt waren,
zwischengelagert. 1776 wurde die Anlage
durch ein Mehlhaus
ergänzt, in dem Mehllieferungen gewogen und eingelagert werden
konnten. Da bereits im Friedrichswerder
ein „alter“ Packhof bestand, wurde die ehemalige
Orangerie nun als „neuer
Packhof“ bezeichnet.
|
1759
Mit
dem Bau des Knoblauchhauses
in der Poststraße
23 im Nikolaiviertel wird begonnen. |
1762
1762 erwarb der Hofjuwelier und
Münzunternehmer Veitel Heine
Ephraim das Grundstück Mühlendamm/Ecke
Poststraße, auf dem einst die älteste Apotheke
Berlins stand. Er beauftragte den Baumeister Friedrich Wilhelm
Diterichs mit dem Umbau der vorgefundenen Bausubstanz. Mit dem zwischen
1762 und 1766 geschaffenen Rokokopalais
setzte der Architekt einen
glanzvollen Schlusspunkt unter sein umfangreiches Lebenswerk.
|
1769
Ab 1769 werden In Berlin werden
die sog. Immediatbauten
errichtet. Dieser Begriff kommt im Zusammenhang mit
der Baugeschichte von Berlin vor. Zahlreiche Immediatbauten wurden in
Berlin während der Regierungszeit Friedrichs II. und Friedrich Wilhelms II. errichtet. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges unternahm Friedrich II.
große Anstrengungen, seine Residenzstadt Berlin
europäischen Metropolen wie London und Paris anzugleichen. Neben
repräsentativen Bauten ließ er deswegen zahlreiche
ansehnliche, meist vierstöckige Wohnhäuser bauen -
ganz oder teilweise auf seine Kosten - die ebenfalls als Immediatbauten
bezeichnet werden. Die dann den
Grundstückseigentümern geschenkten
Wohnhäuser wurden den Grundstückseigentümern
veräußert unter der Auflage, sie im entsprechenden
Zustand zu erhalten. Damit hatte der Herrscher einen Einfluss auf das
Stadtbild und konnte die Architekten nach seinem Gutdünken
auswählen. Stilistisch lässt sich lediglich der
Zeitstil und der Architekturgeschmack der Hohenzollern an den
Gebäuden ablesen. Das wiederum hatte zur Folge, das das
äußere Erscheinungsbild derartiger
Straßen- und Wohnbereiche dessen Konventionen folgte. Genannt
sollen hierbei auch die Architekten wie zum Beispiel Friedrich Gilly, Karl Friedrich Schinkel oder Carl von Gontard sein. Es ist hierbei
unverkennbar, dass die Anregungen für die architektonische
Gestaltung nicht nur dem Klassizismus entlehnt, sondern auch von der
sogenannten französischen Revolutionsarchitektur empfangen worden sind.
|
1770
Friedrich
II. der Große, läßt die Allee Unter
den Linden zur Prachtstraße ausbauen. |
1771
Die Cavalier
Brücke.
die vom Lustgarten neben der Hofapotheke über die Spree zur
Burgstraße führte, wird wegen Baufälligkeit
abgebrochen
und nicht wieder erneuert. Es war ein Holzsteg, der nur von
Fußgängern benutzt werden durfte.
|
1776
Im
Zuge der ersten Hausnummerierung erhält jedes Haus in Berlin
eine
eigene Nummer. Die Nummern waren goldfarben auf einem blauen
Schild über der Haustür befestigt.
Die frühe Existenz
einer ersten Brücke über die Spree etwa an der
heutigen Stelle wurde als Große
Chausseebrücke
berichtet (heute
Monbijoubrücke). Es handelte sich um eine 1776
erneuerte hölzerne Jochbrücke. Weil von der Inselspitze zum
Lustgarten der Weidendamm verlief, wurde die neue Spreequerung nun
„Kleine Weidendammer Brücke“ genannt. Der
Bau der Nationalgalerie (1866–1876) mit dem
Wegfall dieses Dammes und die Fertigstellung eines Mehlhauses auf der
Insel führten zum Neubau einer Klappbrücke ein
Stück weit flussaufwärts. Nun hieß die 1820
fertiggestellte Konstruktion Mehlbrücke oder Mehlhausbrücke.
|
1777
Das alte Kadettenhaus in Berlin war ein 1717 bis 1777 auf dem
Gelände des sogenannten „Hetzgartens“ bestehendes
kreisrundes Gebäude auf dem Platz des heutigen Berliner Stadtgerichts (Littenstraße 13). Bereits 1723 dachte man an einen
erweiternden Umbau, doch erst Friedrich der Große veranlasste den Bau eines
dreistöckigen Gebäudes von quadratischer Form.
Nachdem der Neubau
des Kadettenhauses
zum Teil fertig war, wurde das alte 1777 abgebrochen.
|
1780
An der Königsbrücke
am Alexanderplatz sind die von Carl von Gontard geplanten
Königskolonnaden errichtet worden.
|
1784
Bereits
vor 1784 wurde damit begonnen, Kirchen und
öffentliche
Gebäude mit Blitzableitern auszustatten. Nun werden auch
vermehrt
private Gebäude mit diesen Erdungen ausgestattet.
|
1786
Friedrich Wilhelm II. ist König von
Preußen, er wurde im Volk häufig "Der dicke Lüderjahn" (Taugenichts) genannt (1786-1797).
Er ist der Neffe des kinderlosen Königs Friedrich II. von
Preußen.
|
1787
Der Baumeister Carl von Gontard
und Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorfer errichten die
Königskammern im Lustgartenflügel des
Schlosses.
|
1789
Vom
Baumeister Carl Gotthard Langhans wird die Wohnung der
Königin
Friederike im Schlossplatzflügel mit Großem
Säulensaal
(über Portal IV) und der Pfeilersaal (über
Portal II)
im Schloss
errichtet.
|
1796
Über den Kupfergraben
zwischen der Straße Hinter dem Gießhaus und der
Bodestraße wird anstelle der vorhandenen hölzernen
Klappbrücke die erste gußeiserne
Brücke Berlins errichtet. Sie wurde wegen ihres
hochgewölbten Bogens auch Hohe Brücke genannt und war
in der Königlichen Eisengießerei in Malapane
(Schlesien) gefertigt worden. Der Name Eiserne Brücke blieb
auch nach ihrer Neuausführung in Sandstein 1825 erhalten.
1914–1916 errichtete Walter Koeppen (* 1877) die heutige
steinverkleidete Eisenkonstruktion. Bei einer Breite von 21 Metern
überspannt diese einbogig den 20 m breiten Spreekanal. Die ebenfalls aus
Muschelkalkstein gearbeitete Brüstung enthält in 16
Öffnungen bronzene Gitter, verziert mit Ranken und
Blattwerkmotiven, Knaben- und Mädchengestalten. Das im II.
Weltkrieg stark beschädigte Bauwerk wurde 1950
behelfsmäßig, 1968 unter originalgetreuer
Wiederherstellung der Brückengeländer rekonstruiert
|
1797
Friedrich Wilhelm
III.
ist König von Preußen (1797–1840).
Er ist der
Sohn
Sohn Friedrich Wilhelms II., bis zur Auflösung des Heiligen
Römischen Reiches im Jahre 1806 dessen letzter
Erzkämmerer
und Kurfürst von Brandenburg. |
1799
Die Entstehung der heutigen Liebknechtbrücke
reicht zurück in das 17. Jahrhundert und wurde als
hölzerne Fußgängerbrücke
errichtet. Sie verband den Lustgarten mit der Kleinen
Burgstraße auf Alt-Cöllner
Gebiet und wurde zuerst Burgbrücke
genannt. Die Holzkonstruktion erhielt nach Fertigstellung des Kavalierhauses am Schloss
den Namen Kavalierbrücke. Nach einem
überlieferten zeitgenössischen Bericht
stürzte diese Brücke 1709 durch großen
Menschenandrang ein und riss 40 Menschen mit in den Tod |
1806
Das Heiliges Römisches Reich (lateinisch Sacrum Romanum Imperium) war zuvor die offizielle
Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis 1806.
Der
Name des Reiches leitet sich vom Anspruch der mittelalterlichen
Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft
als Gottes heiligen Willen im christlichen Sinne zu legitimieren.
Das Reich bildete
sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen
Ostfrankenreich heraus.
Der
Name Sacrum
Imperium ist
für 1157 und der
Titel Sacrum
Romanum Imperium
für 1254 erstmals urkundlich belegt. Seit dem späten
15. Jahrhundert war zeitweilig auch der Zusatz Deutscher Nation (lat. Nationis Germanicæ) üblich. Zur
Unterscheidung vom 1871 gegründeten Deutschen Reich wird es
auch als das Alte Reich bezeichnet.
Der
Wiener Kongress ging 1815 auseinander, ohne das Kaisertum erneuert zu
haben. Daraufhin wurde am 8. Juni 1815 der Deutsche Bund als lockere Verbindung der
deutschen Staaten gegründet.
|
1809
Bei
einem
Brand werden die Petrikirche und weitere 20 Häuser in ihrer
Nähe zerstört. |
1821
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts
befand der König: „Die sogenannte Hundebrücke
(später Schlossbrücke) in der Nähe der
schönsten Gebäude der Residenz verunziert diese
Gegend so sehr.“ Er befahl einen repräsentativen
Neubau, wofür umgehend eine Notbrücke errichtet und
die Hundebrücke 1821 abgerissen wurde. |
1822
Die Berliner Stadtverordneten
erhalten ihren dauerhaften Versammlungsort im Cöllnischen
Rathaus.
Die wachsende Verkehrsbelastung
auf der Pomeranzenbrücke
(Friedrichsbrücke) führte auch hier zu einem weiteren notwendigen
Umbau, der 1822/1823 durchgeführt wurde. Die Klinkergewölbe wurden abgebrochen, die
Klappteile beseitigt und unter Nutzung der vorhandenen
Brückenpfeiler entstand eine stark veränderte
Friedrichsbrücke mit sieben gusseisernen
Fachwerk-Brückenbögen.
Mit dem Bau einer neuen Schloßbrücke
wurde der Baumeister und Geheime Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel beauftragt; 1819 legte er erste
Pläne vor. Der Brückenbau gehörte zu einem
größeren städtebaulichen Projekt,
für das sich Schinkel eingesetzt hatte, es ging um die
Neugestaltung des gesamten Bereiches zwischen Schloss und Opernplatz
(heute: Bebelplatz). Für das neue Bauwerk
musste das Wasser gestaut, zwölf Meter lange
Stützpfähle in den Untergrund gerammt und
Spundwände eingesetzt werden. Am 29. Mai 1822
erfolgte die Grundsteinlegung für die
Brücke, die aus diesem Anlass die Bezeichnung Schloßbrücke erhielt.
|
1825
Der Baumeister Karl Friedrich
Schinkel errichtet die Wohnung des Kronprinzens im
Schloss.
|
1826
Die ersten Gaslaternen
werden Unter den Linden errichtet.
Nach Schinkels Vorstellungen
gestaltete Peter Joseph Lenné von 1826 bis
1829 die Platzfläche des Lustgartens
zwischen Spree, Stadtschloss, Dom und Altem Museum neu.
Er teilte die begrünte, rechteckige und westlich und
östlich von Kastanien eingefasste Platzfläche in
sechs Rasenfelder ein. Aus den beiden nördlichen Feldern
schnitt er vor der Freitreppe des Museums ein Halbrund aus und am
Schnittpunkt der vier südlichen Rasenfelder erhob sich eine
13 Meter hohe Fontäne. Eine Dampfmaschine zu deren
Wasserförderung brachte Schinkel in einem Maschinenhaus
nördlich des alten Börsengebäudes unter. Das
Wasser floss über einen mit Granitplatten gedeckten gemauerten
Kanal ab, dessen Auslassöffnung noch heute in der
Spreekanalmauer erkennbar ist.
|
1827
Die Berliner Singakademie
bezieht ihr neu erbautes Haus am Kupfergraben. Der
ursprünglich von Karl Friedrich Schinkel stammende Entwurf
wurde
von dem Braunschweigischen Hofbaumeister Carl Theodor Ottmer
überarbeitet und nach knapp zweijähriger Bauzeit
realisiert.
|
1830
Anläßlich des
Geburtstages von König Friedrich Wilhelm III. findet die
feierliche Eröffnung des von Karl Friedrich Schinkel
entworfenen
Königlichen Museums im Lustgarten statt, das
später nach der Errichtung weiterer Museumsbauten Altes Museum
genannt wird.
|
1832
Karl
Friedrich Schinkel errichtet am Ort des vormaligen Orangerie-Hauses
im Lustgarten eine völlig neue Anlage, auf die der Name
„Neuer
Packhof“ überging. Hierzu gehörte
auch das sogenannte Hauptstempelamt, für das nach kurzzeitiger
Unterbringung in der alten Orangerie von Schinkel ebenfalls ein neues
Gebäude errichtet wurde. Der Schinkel’sche Neue
Packhof, dessen Unterhaltung wegen seiner
Reparaturanfälligkeit immer wieder die Staatskasse belastete,
und in dessen Umgebung sich inzwischen prachtvolle Museumsbauten
ausgedehnt hatten, wurde 1938 abgerissen.
|
1834
Vor dem Museum im Lustgarten wird die als "Biedermeierweltwunder"
gefeierte und bestaunte Große
Granitschale
aus der Werkstatt des Steinmetzmeisters und späteren Baurats
Johann Gottlieb Christian Cantian aufgestellt. Die Schale stammt als
riesiger eiszeitlicher Granitfindling aus den Rauenschen Bergen bei
Fürstenwalde und wurde nach Entwürfen Schinkels auf
Wunsch
von König Friedrich Wilhelm III. angefertigt. Sie hatt einen
Durchmesser von 7 m und wog fast 80 t. |
1843
Nach den Plänen des Architekten
und Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler
wird das Neue
Museum auf der Museumsinsel zwischen 1843 und 1855
errichtet. Im
Februar 1945 zerstörten Bomben den Nordwestflügel
sowie den Übergang zum Alten Museum und beschädigten
den Südwestflügel sowie den Südostrisalit. In der Schlacht um Berlin zwischen den verbliebenen
Wehrmachts- und SS-Einheiten und den sowjetischen
Streitkräften kam es Ende April 1945 noch zu weiteren
Zerstörungen. Nach der aufwendigen Sicherung
der Fundamente und Mauern wurde das Museum zwischen 1999 und 2009
nach Plänen des
englischen Architekten David Chipperfield im Rahmen des Masterplans Museumsinsel für etwa
295 Millionen Euro wiederaufgebaut.
|
1845
König
Friedrich Wilhelm IV. beauftragt Friedrich August Stüler die
Schlosskapelle über dem Eosanderportal und den Weißen
Saal im Schloss umzubauen, sowie zwischen 1845-1853 die
Kuppel über der Schlosskapelle durch Johann Gottfried Schadow
zu errichten.
|
1854
Der Berliner Buchdrucker und
Verleger Ernst Theodor Amandus Litfaß erhält eine
Konzession zur Errichtung von Anschlagsäulen
auf fiskalischem Straßenterrain. 1855 wird die erste
Anschlagsäule eingeweiht. Die Säulen werden bald zu
einem
Wahrzeichen Berlins.
|
1855
Der Magistrat
beschließt die Errichtung eines neuen,
repräsentativen
Rathauses, das später sog. Rote Rathaus, vollendet 1869.
Der von James Hobrecht entworfene
Hobrecht-Plan wird beschlossen, um die hygienischen- und
infastrukturellen Verhältnisse in der Stadt zu verbessern.
Das St.
Georgs-Denkmal im Nikolaiviertel ist eine Arbeit des
Bildhauers August Kiss von 1855. |
1861
Wilhelm I.
ist König von Preußen (1861–1888). Er ist
der
Bruder des kinderlosen Königs Friedrich Wilhelms IV.,
Deutscher Kaiser ab 1871
|
1863
Friedrich Hitzig vollendet den
Bau der Berliner
Börse an der Burgstraße. Die Gesamtkosten des Baus
betrugen 700.000 Taler.
|
1865
In den Jahren 1865 und 1866 wird das Schloss an das Netz der
öffentlichen Wasserversorgung von Berlin angeschlossen. |
1868
Die Zollmauern
Berlins samt den Toren werden abgebrochen. Nur das Brandenburger Tor
bleibt erhalten.
|
1869
Nach achtjähriger
Bauzeit wird nach Entwürfen des Architekten Herrmann Friedrich
Waesemann das Rathaus
im "neuen Stiel" nach toscanischen Vorbildern in der
Rathausstraße fertiggestellt.
|
1871
Wilhelm I. ist
Deutscher Kaiser (1871-1888), zuvor ab 1862 König
von Preussen.
Die
mittelalterliche Gerichtslaube,
Teil des alten Rathauses, wurde abgerissen, Originalteile (Steine)
wurden in
einer Kopie von Heinrich Strack im Park Babelsberg verwendet.
|
<
Zurück zur Seitenübersicht
> |